Leistungsprüfung-Selektion- kontrollierte Paarung

Paarungskontrolle

3 stufiges Zuchtkonzept

1. Leistungsprüfung nach Honigleistung und Verhaltenseigenschaften
2. Selektion: Zuchtauswahl, d.h. nur Vermehrung der Besten
3. Kontrollierte Verpaarung der Besten mittels I.B. oder sicherer Belegstelle

Beachte: Königin und Drohnen vererben je zu 50% ihrer Eigenschaften an ihre Nachkommen.
Mit jeder Fremd-Anpaarung* reduziert sich der Genanteil der Ausgangslinie auf:
F1: 50%, F2: 25%, F3: 12,5%, F4: 6,25%, F5: 3,125%, F6: 1,56%
*Dies gilt bei jeder Anpaarung, egal ob als Reinzuchtkönigin instrumentell besamt I.B.,
auf einer Hochgebirgsbelegstelle begattet, auf einer Insel begattet oder für
Wirtschaftsköniginnen standbegattet.

Prof. Dr. Kaspar Bienefeld (LIB)-ZWS in der Praxis

Österreichisch-deutsche Züchtertagung im Salzburger Land am 9. und 10. November 2007 im österreichischischen Kuchl bei Salzburg
Prof. Dr. Kaspar Bienefeld (LIB) stellte das Zuchtprogramm des Hohen Neuendorfer Instituts vor. Er sprach über die Anwendung der Ergebnisse der ZWS in der züchterischen Praxis.
Das Prinzip der modernen Züchtung heißt: Einheitliche Prüfung Vieler – sichere Auswahl Weniger – sichere Verpaarung.
Probleme bei der Zucht der Honigbiene sind Paarungsverhalten, Inzuchtanfälligkeit und das Vorhandensein vieler Selektionsmerkmale. Bei der ZWS der Biene sind die Eigenschaften der 2 Generationen Königin und Arbeiterinnen zu berücksichtigen – beide stehen genetisch negativ zueinander. Beste Völker sind nicht unbedingt genetisch die besten, da die Eigenleistung stark von Umwelteinflüssen geprägt ist. Geschwistergruppen sollten deshalb an verschiedenen Ständen geprüft werden.Bei der neuesten Methode der ZWS (Animal Model) werden alle genetischen Beziehungen berücksichtigt, so bei Verpaarung auf Landbelegstellen, dass in die Verwandtschaft zwischen Geschwistern nicht nur der gewünschte Vater eingeht. Als Zuchtwert (ZW) ist der genetische Unterschied zum Mittel aller geprüften Tier zu definieren. Zur Zeit wird der ZW bezüglich Königinnen- und Arbeiterinneneinflüsse jeweils für die letzten 5 Jahre berechnet. Inzucht wird berücksichtigt. Die ZWS braucht Unterschiede in der Bewertung der verschiedenen Völker, ferner Geschwister- und Verwandteninformationen. - Bei jährlichem Anstieg sind inzwischen 90.000 Völker in die ZWS eingegangen, seit 2003 auch aus der ACA. Es besteht eine enge Verknüpfung zwischen deutschen und österreichischen Zuchttieren. Die Entwicklung der ZW zeigt einen positiven Verlauf. Bei den Varroatoleranzmerkmalen zeigt der Selektionserfolg bisher noch keinen Fortschritt, zumal die Züchter lieber für die anderen Merkmale Eltern mit hohen ZW wählen, und weil es 2 Varroatoleranzmerkmale gibt. Anzustreben ist deshalb ein Index, auch für die anderen ZW. Künftig wird das LIB einen Gesamtindex der ZW zur freien Entscheidung durch den Züchter anbieten.
Der könnte etwa so aussehen: Leistungsmerkmal vom Gesamt-ZW in %
Honig 40%, Sanftmut 20%,
Varroatoleranz 20%, Wabensitz 10%, Schwarmneigung 10%
Prof. Dr. Günter Pritsch, Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf

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