Schwarmkontrolle

Brutwaben zählen!

Progressive Vorwärtszüchtung

Brutwaben (Doppel-Zander)

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Bienenzüchtung

Vortrag von Bruder Adam, O. S. B., St. Mary Abtei, Buckfast, in Devon, Südengland.

veröffentlicht in 1953, in der Deutsche Bienenwirtschaft vol. 4 (5)109-111, (6)128-131, (7)151-156 und (8)161-66.

mit ihrer Erlaubnis. Deutsch.Bienenw. 4(5) 1953 p109-111

http://www.pedigreeapis.org/biblio/artcl/FAelevDB53de.html

H. — Pollensammeltrieb [Pollengewinnung zum Verkauf nur mit der Mellifera (Dunklen Biene)]

Pollen– und Honigsammeltrieb sind nicht identisch, oder genauer, die Intensität dieser Triebe. (…) Die englische Dunkle Biene war eine ganz hervorragende Pollensammlerin. Gleichfalls die französische, die sogar geneigt ist, Pollen durch das Absperrgitter zu tragen und in den Honigaufsätzen aufzuspeichern. Dieser phänomenale Pollensammeltrieb der französischen Biene ist erblich bedingt. In Ländern oder Gegenden, die pollenarm sind, würde es sich lohnen, diese Eigenschaft zu fördern.  Sowie in jenen, wo Blütenbestäubung eine besondere wirtschaftliche Rolle spielen.

Schon öfters habe ich in diesen Ausführungen die wertvollen Eigenschaften der englischen einheimischen Biene hervorgehoben. Es besteht kein Zweifel: Diese dunkle Biene besaß eine erstaunliche Anzahl überragend wirtschaftlicher Eigenschaften….

Deutsch.Bienenw. 4(8) 1953 p161-166

Leistungsprüfung [Brutraum-Fruchtbarkeit-VOLKSSTÄRKE-Honigertrag]

(…) Ein Brutraum, der die Legetätigkeit einer Königin beschränkt, vereitelt die volle Entwicklung und nötigerweise die volle Leistungsmöglichkeit eines Volkes. Schwankungen in Leistung, verursacht womöglich durch Langlebigkeit, Fleiß, Flugkraft usw., kommen dennoch zum Vorschein, aber in der wesentlichen Eigenschaft der Fruchtbarkeit, die die Volksstärke bestimmt, hat eine Gleichschaltung stattgefunden. Der Rauminhalt des Brutkastens mit 12 Dadant-Waben ist annähernd das Doppelte jenes mit 13 Waben von englischem Vereinsmaß. Selbstverständlich konnten die Völker auf englischem Vereinsmaß nie die Stärke erreichen wie jene auf Dadant-Waben, trotz gleicher Abstammung. Obwohl sie eine Volksstärke von annähernd 50 % der unseren erlangen konnten, betrugen unsere Leistungsergebnisse — nicht das Doppelte, sondern fast das Dreifache — ein Beweis der altbekannten Tatsache von den Leistungsverhältnissen einer größeren Volksstärke.

Anmerkung R.W.: 13 Brutwaben (Zander) im Mai/Juni -> Volksstärken von 30-40 Zanderwaben und

50 kg Honigertrag -> siehe Zuchtkonzept-ACA]

KÖRUNG [Leistungsprüfung+Merkmalsbeurteilung] der ZUCHTVÖLKER bei Carnica & Mellifera nach ACA
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koerungderzuchtvoelker.pdf [836 KB]

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Fruchtbarkeit ist neben Schwarmträgheit und Langlebigkeit

mein wichtigstes Selektionskriterium

für Apis mellifera Mellifera (Dunkle Biene)

 

Die Heritabilität der Honigleistung ist zu 80% von der Volksstärke abhängig und diese von der Fruchtbarkeit und Langlebigkeit von Königin und Einzelbiene, Gesundheit und Vitalität!

Ein 12er Dadantbrutraum*entspricht 17,1 Zanderwaben*

* [beidseitige Wabenfläche] = 26 010 cm² (2167,5 cm²/DW x 12 DW)

*(1520 cm² /ZW ) beidseitig bei Zander modifiziert mit breiter Oberleiste, [26 010 cm² : 1520 cm²/ZW = 17,1]

Bruder Adam verlangt max. 10 Dadantbrutwaben Brut von Ende Mai bis Ende Juli,

sonst werden die Völker auch während der Saison umgeweiselt!

10 Dadantbrutwaben => 14,2 Zanderwaben |=> 16 Zanderwaben

fasst die veraltete Hohenheimer Wanderbeuten zu je 8 Zanderwaben mit 2 Bruträumen.

Ich imkere mit 20 Zanderwaben im Brutraum = 14,0 Dadantwaben];*

[20ZW x 1520 cm²/ZW =30400 cm²] : 2167,5 cm²/DW = 14,0 Dadantwaben]

*um 1920 gab es im Pariser-Becken eine Mellifera (schwarze französische Biene), die im 14er Dadantbrutraum gehalten wurde und die Bruder Adam an seine Buckfastbiene 1930 angepaart hat.

Leistungsfähige Carnica-Königinnen bebrüten im Juni in Zandermagazinen mit 2 Bruträumen

mind. 13 Zander-Brutwaben [Auswahlkriterium Bertram Deger, Bienenzuchtberater Karlsruhe].

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In der imkerlichen Praxis werden von Imkern häufig unpräzise Begriffe verwendet. Vergleichbar sind nur Völker und Honigerträge bei einer klar definierten Ausgangslage des Bienenmaterials.
Vergleichbar sind nur Reinzuchtvölker nach erfolgter
Leistungsprüfung und kontrollierter Paarung (inselbegattet, hochgebirgbelegstellenbegattet, instrumentell besamt I.B.). Aussagen wie "Ich imkere mit standbegatteten xyz-Bienen als Wirtschaftsvölker" sind nicht diskussionswürdig.Wer unbegattete oder standbegattete Königinnen von einem Züchter ohne Abstammungsnachweis (Zuchtkarte mit Paarungsnachweis) kauft, imkert immer mit einem undefinierbaren Bienen-Rassengemisch, also keiner reinen Buckfast, keiner reinen Carnica, keiner reinen Mellifera und bei Bienenrassenkreuzungen immer mit einem Heterosiseffekt in der F1 + F2, der in den Folgegenerationen erlischt.
Melliferaherkünfte aus Norwegen oder Schweden mit 5-6 Monaten Winter passen von ihrem Brutzyklus her nur bedingt in mitteleuropäische Klimazonen. Diese Völker haben in Süddeutschland Mitte der Weidenblüte noch kein einziges Ei in den Zellen und deshalb keine offene Brut; eine strenge Brutpause von November bis März gibt der Varroa keine Vermehrungschancen – die Mellifera ist kein Winterbrüter; anders verhält es sich bei anderen Bienenrassen mit Frühbrütern, die bei der Haselnussblüte täglich unter Lebensgefahr Pollen und Wasser eintragen müssen und sich deshalb kahlfliegen.

Die heutige mitteleuropäische Mellifera (Dunkle Biene) hat nichts mehr mit dem Spätbrüter der ehemaligen Heidebiene gemeinsam, sondern ist, was den Brutrhythmus anbelangt, eine auf schnelle Frühjahrsentwicklung selektierte Allroundbiene zur Nutzung der Frühtracht, Sommer– und Spättracht, ihr wahres Potential ist aber die Honigtautracht im Juni + Juli ohne Schwarzsucht.
Deshalb empfehle ich interessierten Erwerbsimkern sich in der Schweiz
http://www.mellifera.ch oder in Österreich http://www.mellifera.at nach Zuchtmaterial bzw. Reinzucht-Königinnen umzuschauen.
Es gibt Mellifera-Zuchtlinien/Herkünfte mit mittlerer Fruchtbarkeit und extreme Brüter, wie ich sie bevorzuge. Die präsentierten Brutwaben eines Extremvolkes auf Doppelzander (Wabe und Brutnest umfassen 2 Zandermaga- zine) hatten nach Schätzungen von Dr. Liebig von der Landesanstalt für Bienenkunde der Uni-Hohenheim in Stuttgart 60 000 Brutzellen, was einer Legeleistung der Königin von 2 857 Eier/Tag entspricht. Dr. Liebig meinte anlässlich eines Jahresausflugs der ‚Freunde der Landesanstalt für Bienenkunde‘, dass sehr fruchtbare Buckfastköniginnen auch keine größeren Brutnester anlegen würden.

Meine Betriebsweise: Ein Wirtschaftsvolk in Zandermagazinen sollte zur Zeit des Entwicklungshöhepunktes auf 3 Zargen (30 Zander- waben) sitzen und diese stark besetzen; Elite-Völker, die 4 Zanderzargen (40 Zanderwaben) belagern sind für die Vermehrung vorgemerkt und sammeln bei Standimkerei 50 kg Honig pro Jahr. Die Langlebigkeit der Mellifera verschiedenster Herkünfte alleine ohne entsprechende Fruchtbarkeit/Brutbretter (er)schafft keine Riesenvölker mit entsprechenden Spitzenerträgen. Fruchtbare Völker aus einem mittelfruchtbaren Reinzuchtvolk zu selektieren ist einfach; gib deinen Völkern einen zweiten Brutraum (2. Magazin), darüber das Absperrgitter und die Honigräume.

Zähle Ende Mai/Mitte Juni die Brutwaben (ca. 13 eckig bebrütete Zanderwaben sollten es nach Bienenzucht- berater Bertram Deger sein); wenn dann auch noch neben dem Honigertrag aus der Frühtracht die Verhaltenseigenschaften wie Schwarmträgheit, Sanftmut, Kalkbrutfreiheit, geringer Varroabefall und die Volkstärke stimmen, hast Du einen Glückstreffer gelandet.

Bei Kaufgespächen mit Züchtern/Königinnenverkäufern sollte immer nach dem Wabenmass im Brutraum, der maximalen Brutwabenanzahl im Mai/Juni und der maximalen Weiselnäpfchenzahl, falls der Schwarmtrieb ausbricht, gefragt werden. Völker mit mehr als 10 Näpfchen werden bei mir vollständig in Ableger aufgelöst, weil bei ihnen zur Schwarmverhinderung nur ein weiselloser Flugling hilft, kein alleiniges Näpfchenbrechen und mindestens 30 min zur einmaligen Volksdurchsicht bzw. Schwarmkontrolle notwendig sind. Völker mit bis zu max. 7 Zellen sind bedingt nachzuchtwürdig, falls eine betriebsinterne Leistungsprüfung erfolgte und bei Reinzüchtern zusätzlich eine Merkmalsbeurteilung/Vorkörung mittels des Flügel-Index-Programms von Pexa. http://pexa.de/inhalt_d_f.htm Reinzüchter-Profis in der Schweiz, Österreich und Schweden benutzen den DNA-Hybridtest zur Definition ihrer Bienenrasse. http://www.apigenix.com

Selbstverständlich gibt es bei der Mellifera auch Reinzuchtvölker, bei denen auch nach 3 Prüfjahren noch kein Schwarmtrieb ausgebrochen ist — egal ob braun oder schwarz, Cubitalindex (CI 1,3 oder 1,7), Hantelindex (HI) und Discoidalverschiebung (DV) im Vertrauensbereich, warum soll man dann bei den ausgezeichneten anderen wirtschaftlichen Eigenschaften der Mellifera, wie sie Bruder Adam für die altenglische Dunkle Biene definierte mit anderen Bienenrassen imkern!?

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